So unterscheiden sich Advertorials von redaktionellen Artikeln

So unterscheiden sich Advertorials von redaktionellen Artikeln

Kaum dass es Zeitungen gab, wurde diese mit Anzeigen versehen, um Geld einzunehmen und um den Verkaufspreis damit günstiger halten zu können. Letztlich ist also eine Win-Win-Win-Situation entstanden – der Leser bekommt die Zeitung günstiger, der Verlag kann mehr Zeitungen verkaufen, der Werbetreibende kann seine Botschaft unter die Leute bringen. Dieses System hat schon längst ein Jahrhundert überdauert und um dieses System herum hat sich ein riesiger Markt von Zeitschriften und Magazinen aller Art entwickelt. Mitunter ist in manchen Publikationen der Werbeanteil deutlich höher als der eigentliche redaktionelle Part.

 

Warum sich Advertorials und ein redaktioneller Artikel überhaupt unterscheiden müssen

Erst mit dem Internet, mit Online-Shops und -Nachrichtenportalen, mit Smartphones und Apps hat sich die Medien- und damit auch die Werbelandschaft in kurzer Zeit massiv verändert. Neue Werbeformen sind entstanden, von denen einige auch schon wieder eingegangen sind. Zu den effektivsten und immer noch effizient wirkenden zeitgemäßen Werbemitteln gehören die sogenannten Advertorials. Diese Bezeichnung ist ein Kunstwort aus Advertisement und Editorial. Es ist also eine durchaus gelungene Mischung aus Werbung und redaktionellem Inhalt.

Das Rezept aus der Erkenntnis entwickelt, dass die bisherige eher strikte Trennung von Werbung wie Banner, Anzeigen oder gar einem Werbespot im TV-Programm und der eigentlichen Publikation oder Sendung zunehmend als unwillkommene Störung und Unterbrechung wahrgenommen wurde. User, Leser, Zuschauer – alle werden auf allen Kanälen ungefragt mit vielerlei Arten von Informationen überschwemmt. Ein Advertorial dreht den Spieß sozusagen um und erwartet den User dort, wo er einen Wunsch nach Information hat. Es präsentiert sich in den Suchmaschinenergebnissen als die perfekt passende Antwort auf die jeweilige Frage wie nach einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem bestimmten Unternehmen. Es wird also zielgerichtet erstellt, um genau dieses eine Thema ansprechend als redaktionelle Werbung darzustellen.

Worin liegt also nun der Unterschied zum Presseartikel

und wie wird der realisiert?

Das Advertorial muss sich nicht auf absolute journalistische Neutralität prüfen lassen, denn diese ist nicht sein Daseinszweck. Dieses Agreement wird dadurch geschlossen, dass die Verantwortlichkeit für den Inhalt deutlich erkennbar beim Auftraggeber liegt und nicht bei der veröffentlichenden Plattform. Längst gilt es als erwiesen, dass User durchaus bewusst und wertschätzend mit dieser Situation umgehen und sie diese Transparenz anerkennen und den Inhalt als grundsätzlich wertvoll akzeptieren.

Der inhaltliche Unterschied vom Advertorial zum Presseartikel ist prinzipiell also gar nicht so groß, bestimmt wird er mehr durch den anderen Bezug zu einem bestimmten Thema. Bei der Erstellung eines Advertorials kann es sogar vorkommen, dass durchaus ein Für und Wider abgewogen wird. Zwar ist natürlich das Ergebnis klar, aber der Leser hat doch die Chance, den Gedankengängen und Argumenten zu folgen, sich überzeugen zu lassen oder eben auch nicht. Auch andere profunde Informationen zum Thema sind Gegenstand des Inhalts. Nichts verloren haben im Advertorial rein werbliche Aussagen, Slogans, Claims usw. Was es bei genauer Betrachtung schon wieder mit einem redaktionellen Artikel gemeinsam hat.

Damit wird einmal mehr die Wertigkeit eines Advertorials verdeutlicht – ein fundierter, informativer, im besten Fall von einem fachlich versierten Redakteur geschriebener Text, der erkennbar als Advertorial und nicht als redaktioneller Beitrag auftritt, steht diesem in der positiven inhaltlichen Wahrnehmung durch den Leser kaum nach. Besonders, wenn es in das Umfeld eines hochwertigen Publishers mit dessen absolut seriöser Reputation eingebettet ist.

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